05 Juli 2025

Halbzeit 2025

 

" Nothing is ever the way it should be,
what we deserve, wie just don't get, you see."



Halbzeit 2025.
Ich habe aufgehört, mich zu fragen, wo denn nur schon wieder
dieses erste Halbjahr hin ist. Das frage ich mich erstens
sowieso jedes Jahr und zweitens jedes Jahr früher

Es ist nicht mein Eindruck, dass ich in diesen ersten 6 Monaten
irgendwas groß geleistet oder erreicht hätte.

Auf der Arbeit fahre ich im Standgas.
Auch wenn die Sommerpartys echt gut waren.

Privat türmen sich immer mehr to do's auf den gelben Zetteln
meines Schreibtisches. Wahnsinn, was so  inzwischen
"endlich mal erledigt werden" sollte.

Aber mir fehlt die Motivation für buchstäblich alles.

Neue Nachrichten beantworte ich nicht mehr sofort,
oftmals nicht einmal mehr am gleichen Tag.
Egal ob beruflich oder privat.

Meinen Kontoauszug habe ich seit Monaten nicht 
heruntergeladen oder angeschaut.

An den Briefkasten gehe ich maximal 1x in der Woche.
Es ist ohnehin selten etwas drin, das Freude bereitet, da kann
das Freudlose auch gerne mal noch ein paar Tage warten.

Sollte es eine Rechnung sein (was ja die Regel ist), liegt diese
anschließend ohnehin noch wochenlang irgendwo auf
meinem Schreibtisch.
So lange, bis sie nicht selten gleichzeitig mit der zwischenzeitlich
erhaltenen Mahnung erledigt und in den Papierkorb geworfen wird.

Einen guten Teil meiner Töpfe habe ich verkaufen können auf
Kleinanzeigen. In Summe waren es erfreuliche Kontakte.

Die beiden Bräter gingen zu meiner Irritation nicht weg, obgleich 
sie auf einem Dutzend Merklisten stehen. Nun werde ich sie
verschenken, aber nur an persönliche Kontakte.
Bei der Gelegenheit gebe ich auch noch Pfannen und Stahltöpfe weg.

Meine Lesebrillen fangen an, in der Stärke nicht mehr auszureichen.
Bald werde ich wohl einen kompletten Satz neue holen beim
Drogeriemarkt oder so.

Weil ich das mit einer gehörigen Portion Missmut im Leib tun werde,
werde ich gleich 10 auf einmal kaufen, und das auch nur an einem Tag,
an dem ich ohnehin schon schlecht gelaunt bin (sog. Garfield-Methode).

Ein in den letzten Monaten und Jahren immer seltenerer Kontakt,
auf den ich wirklich wert gelegt hatte, ist ganz zum Erliegen
gekommen. Der barg in sich den letzten Funken Romantik, den ich
aufzubringen vermocht hatte. Nun ist er erloschen.

An anderer Stelle hatte ich dafür den Eindruck, ein Kontakt zu mir
sei just DANN wieder hochgefahren worden, als eine Aussicht
auf mögliche finanzielle Unterstützung erkannt wurde.

An manchen Tagen finde ich es aktuell wieder schwieriger, nicht
wie so ein Gollum nachts in schizophrene Eigendialoge zu verfallen
und die widerlichen heimtückischen Hobbitze zu beklagen.

Die Lust am Kochen habe ich tatsächlich vollständig verloren.
Zum Einen gingen gleich mehrmals im Grunde wirklich vertraute
Standardgerichte von mir gründlich schief.

Zum Anderen empfinde ich den anschließenden Reinigungsaufwand
in der Küche für zunehmend unverhältnismäßig in Relation zum
entstandenen Essen.

Aus Befindlichkeitsgründen (oder evtl. auch nur aus Über-Alertheit)
habe ich einen Termin bei einer Urologin ausgemacht.

Nicht, dass ich mir akut Sorgen deshalb machte, aber...man weiß ja nie.
Ende nächster Woche ist es soweit.

TV-Serien anschauen habe ich komplett eingestellt.
Nur SQUID GAME 3 habe ich zu Ende geschaut, aber auch nur, um
die Serie nicht mittendrin abzubrechen (was aber besser gewesen wäre).
Die anderen Angefangenen (YOU, Inside Number 9, Love Death Robots)
faszinieren mich aktuell nicht ausreichend, um mich vor den
Fernseher zu zerren.

Einkaufen finde ich zunehmend schwieriger:
Die Sachen aus den Lebensmitteldiscountern schmecken mir immer
weniger, und das auch bei Herstellern und Waren, die ich immer richtig
gut fand und jahrelang gegessen habe.

Abgesehen davon wirkt es so, als seien die Sachen immer weniger
haltbar - die Rucolapackung beispielsweise konnte ich früher ca. 2+ Tage
gut im Kühlschrank halten. Jetzt schafft es die Packung teils nicht mal
mehr bis zum nächsten Tag, ohne schlecht zu werden. 
Bei Erdbeeren das Gleiche.

Ich sags ja immer:

6 Kommentare:

  1. Midlife Crisis? Depression? Untervögelt?

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    1. MC - eigentlich ununterbrochen seit 13 Jahren.
      Depression - ich wüsste nicht, woher/warum jetzt gerade.
      Untervögelt - objektiv gesehen auf keinen Fall.

      Erst war ich minimal angepisst wegen Ihrer 3 Vermutungen, bis ich merkte: Genau die gleichen drei hättest DU jetzt auch gehabt. 😅

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  2. Erkenne ich mich wieder, mit Überschneidungen und anderen Inhalten. Wenn man sich motiviert und jedes Mal scheitert, macht das auch was mit einem.

    Was hat es nochmal mit den Töpfen auf sich? Erinnere mich nur noch dunkel.

    Also ist das was Neues mit Essen und Kochen und kann man nicht mit der Abnehmsache in Zusammenhang bringen?

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    1. Sehr wahr: Wiederholtes Scheitern macht etwas mit Einem - umso wichtiger ist, sich das Machbare vor Augen zu führen und danach zu streben.

      Töpfe:
      Ich hatte mir nach der Scheidung genau jene aus dem Haus gegangenen Töpfe nochmals einzeln besorgt, weil ich die toll fand.
      Da die Liebste damals separat wohnte, kaufte ich die meisten dieser Töpfe, Pfannen und Bräter nochmals separat für IHRE Küche.

      Ein paar Jahre später leben wir zusammen und können nun 90% dieser ganzen Anschaffungen wieder weiterverkaufen, denn sie ALLE waren nicht induktionsfähig, dieser Haushalt hat aber eine EBK mit Induktionsfeld.

      Ob man das mit der Abnehmsache in Zusammenhang bringen kann, bezweifle ich größtenteils - Kochen tu ich ja immer noch, nur hab ich's anscheinend VERLERNT, jedenfalls teilweise.

      Es kann zwar schon sein, dass mit der "Lust am Geschmacksgenuss" auch ein wenig die Lust auf die vorherige Herstellung abgenommen hat.

      Aber im Kern glaube ich vielmehr, dass ich gerade einfach andere Proritäten im Leben haben möchte als to do's und Nahrungsmittelzubereitung.

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    2. So allgemein zu Klamotten und Haushalt, Sozialkaufhäuser freuen sich auch, solltest Du etwas nicht loswerden. Ich war schon öfter da mit jemandem, der darauf angewiesen ist. Wir waren auch wegen Töpfen da.

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    3. Habe die angeschrieben. Mehrfach, wegen zu verschenkender Schränke, Kühlschränke, Töpfe, Elektronik....
      Sie haben entweder seeeehr spezielle Wünsche gehabt und Anderes abgelehnt, oder aber sie haben nicht geantwortet.

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