gerade mal 2 Tage nach meinem 18. Geburtstag.
Für die Theorieprüfung musste ich ins 30 Auto-
Minuten entfernte Neuwied, direkt danach fand die
praktische Prüfung statt, die ich beinahe um
Zigarettenbreite (Zitat meines Fahrlehrers) in den
ersten 20 Sekunden verkackt hätte.
Als ich neulich las, dass fast die Hälfte aller
Führerscheinprüflinge durch die theoretische Prüfung
durchrasselt, war mein ehrlicher Primärimpuls:
"Hach ja, unsere Spät-GenZ's. 'Kriegen halt nichts
auf die Kette, aber Hauptsache, daheim wartet Papi
ja schon mit dem MiniCooper-Schlüssel wedelnd
auf das Bestanden-Prinzchen."
Falls Einem selbst die eigene Reaktion komisch vorkommt,
hilft meistens sehr schnell:
Ein Reality-Check.
Also:
Googelte ich, wo man sich selbst online einer theoretischen
Fahrprüfung unterziehen kann. Und wurde fündig.
Ergebnis 1: Ich bin krachend durchgefallen.
Ergebnis 2:
Manche der Fragen sind himmelschreiend doof einfach.
Andere wiederum sind entweder von der Formulierung her
mindestens missverständlich, oder aber speziell für
nicht-nativ-Deutsche unnötig schwierig formuliert,
leider zudem oft irrelevant für 99,99% der künftigen Autofahrer.
Los geht's zum Führerschein-Theorietest.
Seien Sie gespannt, wie Sie vor Allem
bei den Simulationsvideos abschneiden!
Theoretische Führerscheinprüfung Klasse B bestanden mit 3 Fehlerpunkten. Ich darf also weiterhin Auto fahren. Die Simulationsvideos sind teilweise sehr fies, die sollte man sich öfter angucken, da ist oft was in den Seitenspiegeln oder im Rückspiegel versteckt. Kommt also auf die Details an.
AntwortenLöschenAls ich 2019 die theoretische Führerscheinprüfung für Klasse A gemacht habe, saß ich (als ähm ... Vintage Jahrgang) mit 24 anderen Menschen in einem Raum. Ich war die Letzte, die ihren Bildschirm frei gegeben hat und vermutlich die Einzige, die noch einmal alle Fragen durch gegangen ist bevor sie auf "Abgeben" geklickt hat. Fazit des Prüfers: von 25 sind 14 durch gefallen und nur einer hatte null Fehler (der Vintage Jahrgang). Ich kam mit dem Herrn ins Gespräch und der erzählte mir, daß das mittlerweile normal sei. Viele kämen halt rein und meinten, sie können das "mal eben" auf einer Arschbacke abreißen, lesen die Fragen nicht richtig oder haben schlicht und ergreifend nicht gelernt.
Als ich meinem Fahrlehrer dann den Wisch der Theorieprüfung abgab, damit er mich für die Praxis anmelden kann, meinte der zu mir, ich sei die erste seit vier Wochen, die mit null Fehlern von der Prüfung zurück käme. Er schicke seine Prüflinge erst zur Theorie, wenn die ihre Testbögen mehrmals fehlerfrei ausgefüllt hätten, bei seinen Schülern wären das meist Flüchtigkeitsfehler aufgrund von Aufregung.
Mein Fahrlehrer war allerdings auch ziemlich strikt, egal was seine Fahrschüler (oder deren Eltern) wollten. Der hatte die niedrigsten Durchfallquoten im Einzugsgebiet des zuständigen TÜVs - einer der Gründe, warum ich mich für diese Fahrschule entschieden hatte. Seine Erfahrung mit Kollegen war, daß vielen Fahrschulen das vollkommen egal ist, ob ihre Prüflinge für die Theorie lernen oder nicht. Weil: Kunde ist König und wenn der Kunde (oder dessen Eltern ...) meint, er könne alles, dann werde er halt angemeldet.
Gibt viele Gründe, warum mittlerweile so viele Menschen bei der Theorie durchfallen. Dabei ist der Test, wie vor 25 Jahren schon, nix anderes als stumpfes Auswendiglernen und auf den genauen Wortlaut der Fragen achten. Ich hab fünf, sechs Wochen lang nix anderes gemacht, als in jeder Mittagspause mit der App diese Fragen zu beantworten - sehr zum Vergnügen der Kollegen. ;-)
Wie ich sehe, sind die Quoten als ÄHNLICH derer, die es vor *hüstel* Jahren schon gab? Interessant.
LöschenIch kann mich nicht mehr erinnern, ob/wieviele damals durchgefallen in meinem Durchgang, ich war weitaus zu aufgeregt.
Aber Deine Geschichte inspiriert mich gerade, bald mal von KURT zu erzählen.
Bin hier auch durchgefallen. Manche Sachen falsch gelesen, an Abstände konnte ich mich nicht mehr erinnern. Der Test war doch wie früher, man muss richtig lesen und eben erstmal viel üben. Das ist alles nicht meine Stärke. Wir mussten damals ebenfalls alle Tests fehlerfrei vorzeigen, bevor wir zur Prüfung durften. Ich hatte 0 Fehler und war als erste fertig und habe noch lange bis Ende der Prüfung draußen gewartet. Ich habe aber sehr viel dafür gelernt, um auf keinen Fall durchzufallen. Ich hatte auch sehr viele Fahrstunden, weil ich zu 100% sicher sein wollte. ^^
AntwortenLöschenGelernt habe ich damals auch viel - aber ich glaube, 0 Fehler hatte ich NIE.
LöschenIch bin kein NULL FEHLER Typ^^.
Fahrstunden wollte ich UNBEDINGT auf das MINIMUM (20) begrenzen, schon des Geldes wegen.
Aber dann lief mir in der vorletzten Fahrstunde eine Katze ins Auto (Ausweichen unmöglich) und mein Fahrlehrer meinte, für eine sichere Anmeldung bräuchte ich besser nochmal 4 Stunden extra.
Hmpf.
Den Führerscheintest mache ich später, allein schon, weil ich wissen möchte, was an "Aller guten Dinge sind drei" dran ist.
AntwortenLöschenIch hab den B, damals noch Klasse 3, 1980 gemacht, 2 Tage vor Weihnachten und damit so 2 1/2 Monate vor meinem 19. Geburtstag bestanden, leider ohne Motorrad. Der Plan war eigentlich ein anderer, aber durch meine Prüfungsangst damals bin ich glatt 1x durch Theorie und 2x durch die Praktische gefallen. Und im Winter hat mein damaliger Fahrlehrer, gar keine Motorradprüfungen abgenommen, der andere ließ nur Männer fahren 🤬
Motorrad war damals damit gelaufen, weil ich meinte immer alles an einem Tag machen zu müssen und ich Motorrad nach Auto nicht mehr fahren durfte. Was eigentlich schade war, da man damals noch hinter dem Fahrschulauto gefahren ist (wir Mädels mit einer lächerlichen 200er) und mir die Linksabbiege-Fehler damit nie hätten passieren können. Etwas, das mich heute auch noch ärgert.
Die Prüfer damals empfand ich als furchteinflößend.
Ganz anders meine Erlebnisse 2012, als ich beschloss, mir den A-Schein zum 50. Geburtstag zu schenken (ich war also im Gegensatz zu Frau Mirtana schon gutes Mittelalter).
Die Fahrschule wird immer noch von 2 Männern betrieben, die meine Söhne hätten sein können. Beide super cool drauf. Der eine, was Theorie betraf, der andere beim Fahren. Hier musste ich immerhin erst mal mit einer gedrosselten 600er fahren, und nachdem ich fast die ganzen Übungen und einige Fahrstunden hinter mir hatte, auf eine ungedrosselte 750 (in meinen Augen Rennmaschine mit ziemlich schmalem Lenker) umsteigen, weil ich wegen meiner langen Beine problemlos bis zum Boden kam. Fürs Theorie lernen bekam ich einen Link zu allen Prüfungsfragen, den ich mindestens 3x bestehen musste, um schließlich zur Prüfung zugelassen zu werden - vorher durfte ich übrigens auch nicht aufs Motorrad.
In der Theorieprüfung bekam ich kurz nochmal Muffensausen, als ein Junge, vermutlich noch keine 18 oder knapp drüber, zitternd an der Hand seiner Fahrlehrerin reinkam, und dann auch noch neben mir in der ersten Reihe saß.
Also Augen zu und durch. Und dann sah ich den Bogen auf dem Tablet und mir fiel ein Felsen vom Herzen: der Bogen war einer der drei, die ich am Abend vorher nochmal durchgemacht hatte. Antworten angetippt, wobei ich mir eine Frage für den Schluss aufgehoben hatte, weil am Anfang unsicher, nach 10 Minuten abgegeben (ich neige sehr oft zum Verschlimmbessern in solchen Situationen), Prüfer gefragt, wie's aussieht - er so: na was wohl, 0 Fehler - und raus, erst mal tief Luft holen.
Das Fahren an sich war dann fast schon ein Klacks.
Motorrad wäre mir erstens nie und nimmer in den Sinn gekommen, das hätte mein Vater nie erlaubt und bezahlt. Zweitens war mir das IMMER zu gefährlich - schnellem Fahren kann ich nicht viel abgewinnen und im Westerwald aufgewachsen hört man von EINER MENGE Motorradfahrern, die nicht oder nur halb zurückkommen...
LöschenWenn ich mich recht entsinne, hat KEINER aus meiner Prüfungsgruppe damals den Motorradführerschein gleich mitgemacht.
Aber gut, dass DU den Weg doch noch gegangen bist! :-)
Ich fahr ja auch nicht schnell. Chopper-cruisen 🫠
AntwortenLöschenAltersgerecht also - sehr vernünftig! :-D
LöschenIch hatte wahrscheinlich nur die leichten Fragen, duerfte aber weiterhin Auto, Motorrad und nun sogar theoretisch LKW>7,5t fahren :-D
AntwortenLöschenDas mit der Laenge des Zuges haette ich aber z.B. auch nicht mehr gewusst... wieviel isses denn, 10m haette ich geraten?
Aber das mit den Zahlen ist ja wirklich alles nur Auswendiglernen.
Ich faende verpflichtende Fahr-Nachpruefungen alle z.B. 10 Jahre wirklich gut. Viele Leute vergessen naemlich vieles und ab und an aendern sich auch Regeln, oder neue kommen hinzu (ich hatte nen Fehler bei eine E-Roller-Frage, die gab es damals noch nicht).
Ich habe mich z.B. echt mit meinem Vadder schon gestritten, weil der bei einer Vorfahrtfrage totalen Bullshit behauptet hat. Keine Ahnung, ob das in der DDR damals in solchen Detailfragen Unterschiede zu heute gab, aber ich faende es schon toll, wenn alle Verkehrsteilnehmer da das exakt selbe Verstaendnis haetten und das auch immer mal wieder auffrischen MUESSTEN O.o
Stimme Dir einerseits zu.
LöschenAndererseits sehe ich SO VIELE Fehlverhalten im Straßenverkehr, weil ich VIEL unterwegs bin, und KEIN EINZIGES DAVON scheint mir auf einer Fehlkenntnis der Straßenverkehrsregeln zu basieren.
Jo. Pferdekutsche. Find´ ICH persönlich o.k., dass mal so eine Frage kommt. Sie glauben gar nicht, welche Honks an meinem Gespann schon knapp - sehr knapp - vorbeigebrettert sind und dann direkt vor der Pferdenase wieder eingeschert.
AntwortenLöschenFrüher hatte man in der Führerscheinausbildung sogar die Peitschenzeichen des Kutschers zum Abbiegen (ja, das gibt es wirklich) gelernt ...
Bin überrascht!
LöschenHeute hieß es nur noch, man solle auf die Handzeichen des Kutschers warten vorm Überholen.
Aber das fällt genau so unter die Rubrik "Menschenverstand" und "gegenseitige Rücksichtnahme" wie alles andere eigentlich auch und wird daher auf GAR KEINEN FALL durch Fragen-auswendig-Lernen besser.
Von daher kann ich keine Hoffnungen wecken, dass das richtige Beantworten einer Theorieprüfungsfrage aus dem Bereich "Überholen eines Pferdegespanns" auch nur IRGENDWAS an dem anschließenden Fahrverhalten verbessert.
Ich habe beim Test fast alle Fragen richtig beantwortet (nur eine Deutschlandspezifische falsch). Ich habe mich mal am österreichischen Test versucht - da schaffe ich bei drei Versuchen nur 55%, 58% und 63%. Der ist anders, vor allem die Antwortmöglichkeiten. Aber meine drei Alterskollegen (ü60) lagen bei 35% bis 50% - also bin ich der Einäugige
AntwortenLöschenhttps://www.oeamtc.at/fuehrerschein/oeamtc/index.php
Oh wow, ich komme mir hier zunehmend doofer vor^^.
LöschenAber den Austria-Test mache ich auch mal, sobald ich wieder da bin.
in Oesterreich habe ich mit 73% auch verkackt, aber ich denke, auch da kann man die Sachen auswendig lernen und einiges ist auch anders und strikter als in D (zb gelbe Haltemarkierungen, Wohnstrassen, Fragen zur ersten Hilfe), anderes lockerer (in Ö muss man nämlich lt. Pruefbogen nicht damit rechnen, dass ein Ueberholter beim Ueberholvorgang schneller wird! In D hingegen immer! Das sagt ja auch was aus :-D )
Löschen@Austria felix:
LöschenIch vermute, Kuhherden werden eben nicht schneller, nur weil sie links an Einem vorbeiziehen? ;-)
Aber diese Österreich-Test muss ich dann doch jetzt endlich mal machen!