Rezept für die ersten 2x 4 Wochen ab und lege es daheim
erst einmal für ein paar Wochen beiseite.
Mitten in den ganzen Weihnachtsfeiern und Abschluss-
Veranstaltungen und Weihnachtsmarktbesuchen und
überhaupt Weihnachten und Trinken und Silvester usw.
erscheint es mir nicht sinnvoll, da mitten drin mit dem
Abnehmen anfangen zu wollen.
Kurz vor Weihnachten google ich kurz bevor ich zur
Apotheke losfahre einmal die Preise für das Medikament
und frage mich ein letztes Mal, ob es mir das wert sei.
Ich beschließe, dass es das erst einmal sei und fahre
in die Apotheke. Zurück daheim lege ich die Schachteln
vorläufig in die Kühlschranktür.
Und kurz vor Jahresende kommt wieder dieser Moment,
auf den ich immer warte und der sagte mir:
"Fang doch am 01. Januar an?
Da kannst Du einen klaren Schnitt machen und die
Monatsmessung auf Deiner Waage beginnt clean."
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Eine kurze Einführung für Sie:
Zur Zeit sind relevant 2 Medikamente im Umlauf.
1) Der Wirkstoff SEMAGLUTID adressiert die
Wirkung EINES Darmhormons, des GLP-1.
Dieses Hormon mitreguliert im Körper:
- Darmentleerungsgeschwindigkeit
- Sättigungsgefühl
- Blutzuckerspiegel
Die bekanntesten Präparatnamen sind OZEMPIC
und WEGOVY.
Der erreichbare Gewichtsverlust wird
mit 10-17% vom Ausgangsgewicht angegeben.
2) Der Wirkstoff TIRZEPATID adressiert die
Wirkung von ZWEI Darmhormonen, dem GLP-1 und GIP.
Dieser zweigleisige Ansatz wirkt breiter und man spricht
deshalb bisweilen schon von "OZEMPIC 2.0".
Der bekannteste Präparatname ist MOUNJARO.
Der erreichbare Gewichtsverlust wird
mit 16-21% vom Ausgangsgewicht angegeben.
Beide Medikamente kommen eigentlich aus der
Diabetes Typ 2-Medikamentierung, obgleich sie nicht
mit Insulin zu vergleichen sind.
Sie haben außerdem eine erheblich längere Halbwertszeit
(eine Woche nach 1 Dosierung).
WEGOVY ist spürbar günstiger als MOUNJARO, ist
aber wegen des riesigen Bedarfs in den USA bisweilen
gar nicht kurzfristig zu bekommen hierzulande, außerdem
ist es Presse-prominenter und die Nachfrage ist vielfach
größer als beim weniger bekannten MOUNJARO.
Beide Präparate sind rezeptpflichtig und Sie bekommen
diese dann verschrieben, wenn Sie ADIPÖS sind,
worunter ein BMI ≥ 30 verstanden wird.
Es dürfte unproblematisch sein, z.B. einen Online-Arzt im
Rahmen eines VideoCalls von diesem Sachverhalt zu überzeugen.
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Die Verabreichung machen Sie in beiden Fällen selbst zuhause,
und das System ist idiotensicher:
Sie schrauben eine Mini-Nadel, die kaum sichtbar und keinesfalls
spürbar ist, auf den KwikPen auf, drehen hinten ein paar mal
an der Spritze bis die Dosis der kommenden Woche "geladen" ist,
und dann pieksen Sie sich in den Bauch und drücken ab.
Fertig.
Nochmal zur Klarstellung: Sie spüren das nicht. Es blutet auch
so gut wie nie, da die Nadel zu klein ist.
Der KwikPen wird wieder eingepackt und kommt bis in
einer Woche wieder in den Kühlschrank zurück.
CHANCEN UND RISIKEN:
Das Risiko besteht wie immer in möglichen Nebenwirkungen
(es wird erwartet, dass ca. 10% der Nutzer anfänglich Durchfall
für kurze Zeit bekommen). Ich hatte keinerlei Nebenwirkungen.
Die Chance besteht darin, etwas zu schaffen, was Sie bisher
nicht geschaft HABEN: Nämlich Gewicht zu verlieren und erst
einmal auf dem Zielgewicht erfolgreich ANZUKOMMEN.
Möglicherweise zählen auch SIE sich ebenso wie ICH zu den
Menschen, die von sich sagen, dass es für sie LEICHTER sei,
ein erreichtes Gewicht zu HALTEN, als es zu ERLANGEN.
Genau dafür setze ich MOUNJARO bei mir seit 01.01. ein:
Erstmal da ankommen, wo ich hin will.
Und dann: Sieht man weiter.
Das Risiko ist, dass Sie nach dem Herunterfahren oder
kompletten ABSETZEN dieser Spritzen wieder zunehmen.
Die große Mehrheit der Konsumenten trifft das bei WEGOVY,
bei MOUNJARO ist es ähnlich, es zeichnet sich aber eine
etwas bessere Halte-Quote ab.
Die Chance besteht darin, dass Sie sich an die erheblich
reduzierte Nahrungsaufnahme bereits gewöhnt haben und
diese auch beibehalten können, weil Ihr Magen beispielweise
nach 3 Wochen gar nicht mehr in der Lage wäre, die vorher
(falsch eingeübten) Tellermengen überhaupt aufzunehmen.
Dem Risiko, dass Sie für einen dauerhaften Gewichtsverlust
womöglich doch bei einer dauerhaften (und teuren)
Medikamentierung bleiben müssen, begegne ich so:
Nochmal ohne das Medikament und nachgewiesen erfolglose
Abnehmversuche weitere 5 oder 10 Jahre mit ordentlich
viszeralem Bauchfett und "BMI Blauwal" herumzulaufen
wird Ihr kardiovaskuläres System ganz gewiss nicht verbessern.
Und wenn das bedeuten sollte, dass Sie AUF DAUER 2.500+ Euro
im Jahr dafür ausgeben müssen, dann überlegen Sie sich, wofür
Sie sonst so Geld ausgeben und entscheiden dann, ob es Ihnen
das wert ist.
Bei mir war das mit der Tellermengenreduzierung übrigens
recht bald der Fall:
Im Gegenteil haben nun die entscheidenden 2-3 Gabeln "zuviel"
sehr schnell unangenehmes Völlegefühl auslösende Wirkung.
Früher haben die mich glücklich gemacht, trotz Atemnot.
Anders als bei meinem letzten Versuch (= Teilfasten mit
low carb kombinieren) esse ich JETZT ziemlich genau DAS,
was ich AUCH SONST immer gegessen habe.
Nur wirklich weniger.
Und im Prinzip ist DAS ja der Ansatz, der sonst immer empfohlen
wird: Eben nicht die ERNÄHRUNG komplett umzustellen
versuchen, sondern die MENGE.
Auch ist es so, dass Sie zwar SPÜREN, dass Sie Hunger haben,
es gibt unter der Medikamentation aber keine Spur mehr
von Heißhunger oder Süßlust oder Ähnliches.
Oder, anderes Beispiel, ein paar Mal habe ich mich dabei ertappt,
dass ich gegen 14.30 Uhr an einem Arbeitstag auf die Uhr schaute
und mir einfiel "Du hast ja noch gar nichts gegessen heute?!"
In den ersten 12 Tagen verlor ich 5 Kilogramm.
Großartiges Körpergefühl, keinerlei Beschwerden.
Und dann kamen doch noch Nebenwirkungen.
Solche, mit denen ich nicht gerechnet hatte.
Auf die ich noch nicht mal zu hoffen gewagt hätte.
Extrem positive nämlich.
*Fortsetzung folgt.*
Ich finde es spannend, wie Sie Ihre Erfahrungen mit Mounjaro schildern. Die schnellen Ergebnisse sind natürlich motivierend, aber ich frage mich, ob diese Methode auf lange Sicht wirklich hält, was sie verspricht. Der Fokus auf die Menge der Nahrung, ohne die Essgewohnheiten wirklich zu verändern, scheint mir etwas kurzfristig. Auch die mögliche Abhängigkeit von den Medikamenten ist etwas, was man nicht ganz ausblenden sollte.
AntwortenLöschenWas mich besonders nachdenklich macht, sind die Lieferengpässe bei den Medikamenten, wie in der Vergangenheit schon vorgekommen. Während Mounjaro als Lifestyle-Produkt für die Gewichtsreduktion gefeiert wird, könnte es für Diabetiker schwierig werden, ihre notwendigen Medikamente zu bekommen – und das sehe ich als Problem.
Und zu Ihrem Ansatz, nur die Menge zu reduzieren, statt die Ernährung komplett umzustellen: Das klingt erstmal gut und einfach, aber vielleicht bleibt die langfristige Veränderung aus, wenn man nicht auch an den tieferliegenden Gewohnheiten arbeitet? Halbe Schale Pommes mögen halbe Kalorien sein, es sind immer noch Pommes und keine gesunde Ernährung. Wird interessant sein zu sehen, wie Sie das langfristig erleben. Viel Glück auf dem Weg!
Danke, ich bin auch gespannt, wie es hinterher weitergeht. Primärziel war daher nur: Ankommen. Und dann weiterschauen.
LöschenDie Argumentation mit den Lieferengpässen und der Versorgungssituation von Diabetikern wurde auch schon im privaten Umfeld mit mir geteilt, in den bisher 3 Telefonaten mit 3 verschiedenen Apotheken zwecks Abklärung der Verfügbarkeit und Lieferengpässen für diejenigen mit Bedarf wurde mir gesagt:
Richtig, war 2023 und 2024 mal wirklich ein Problem, wir bekommen es aber immer und verzögerungsfrei binnen 24h und allermeistens haben wir es sogar hier.
Was den Gesamtmarkt angeht: Mehrere Hersteller mit ähnlichen Präparaten stehen in den Startlöchern, des großen Bedarfes halber.
Daher wird sich das Problem, dort wo es aktuell noch besteht, bald erledigt haben, vor allem im Hauptursacheland U.S.A.
Meine Nahrungsgewohnheiten waren auch vorher schon nicht wirklich problematisch, mit vielleicht einer Ausnahme, und auf genau die gehe ich im 4. und 5. Teil der Serie ein.
Faszinierend, wie sehr ich mich in der Beschreibung deines "Essverhalten", des Gefühls "glücklich, trotz Atemnot" und der Herangehensweise ("Soll ich´s wirklich machen oder lass es lieber sein - JEIN!") erkenne... Leider auch bei den (Miss)erfolgen diverser Abnehmversuche. Umso gespannter bin ich auf die Fortsetzung und der Schilderung der positiven Nebenwirkungen (ich ahne schon was...)
AntwortenLöschenInspirierend bist Du, mal sehn was aus meinem "JEIN" wird. Zumindest ein Termin bei Hausarzt hab ich mal gemacht. Danke dafür ;-)
Es lag mir fern, WERBUNG oder so was für den Hersteller zu machen. Ich berichte lediglich, was es tut und wie es mir geht damit.
LöschenHeute früh unter der Dusche fiel mir dazu ein:
„Wer vielleicht lediglich 5-8 Kilo verlieren möchte, dem würde die Prozedur für sagen wir 4-8 Wochen genügen, und danach muss er halt schauen, ob er / sie das Gewicht halten kann.„
Das wäre dann sehr überschaubar und auch weit günstiger.
Ich verstehe es weniger als Werbung, eher als weitere Informationsquelle eines Anwenders, dessen "Geschichte & Herkunft" der eigenen ähnelt (als alter weißer Mann findet ich einfach weniger Parallelen zum Jenner-Kardashian-Clan). Ich kann (für mich) ausschließen, dass nur aufgrund dieser Information hier sofort eine Handlung abgeleitet wird.
LöschenDas Thema Eigenverantwortung sollte auch hier ausgeprägt genug sein...
Insbesondere das Thema " Wie geht´s nach Beendigung weiter?" kann ja nur jeder mit sich selbst ausmachen bzw. mit seinen Handlungsweisen beeinflussen ("Und dann: Sieht man weiter").
H. Kohl ist früher immer an den Wolfgangsee zum abnehmen gefahren ohne seine generelle Lebensweise zu ändern, quasi eine nicht-pharmazeutische Variante bei vergleichbaren Kosten.
Interessant auch, wie viel negative Energie und (Ver)Wünsche Dein Beitrag mit sich bringt...
Ihr alle schaut einfach dabei zu, wie das hier läuft für mich^^. Es ist gefahrlos und nebenwirkungsfrei, und ihr könnt Euch darauf verlassen, dass ich von einem SCHEITERN ebenso detailliert erzählen werde wie von einem ERFOLG.
LöschenUnd was die negative Energie angeht:
Die ist minimal.
In jeder guten Hauselektroinstallation findet man minimale Kriechströme, sie beeinträchtigen das Licht aber nicht :-).
Aufgrund des ganz konkreten Tonfalls und Wordings bin ich aber auch fast sicher zu wissen, um wen es sich handelt - liege ich richtig, darf das nicht verwundern. :-)
Tja wenn man halt ein Weichei ist und das kopfmäßig nicht geregelt kriegt greift man gerne zum Allheilmittel Pharmaindustrie.
AntwortenLöschenIch wuensche die Kotzen vorne und hinten, das passende Ozempic Gesicht und vel viel Hirn, denn da mangelt es
ja offensichtlich bei dir.
Das kann natürlich immer sein, das sagen ja viele, die mich kennen.
LöschenMuss aber gestehen, die bisher schlimmsten Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Mounjaro waren eigentlich Blogkommentare - standen zwar nicht im Beipackzettel, aber irgendwas ist ja immer :-).