vom Gänseblümchen am Wegesrand (Quersumme 9)

Heute ist ein guter Tag, sogar ein sehr guter,
um sich vor Augen zu führen,
was man alles NICHT in seinem Leben hat:

Angst vor Bomben, Stromausfälle,
Gefahr für Leib und Leben.

Oder wirkliche gesundheitliche Probleme.
Sorgen, wovon man nächste Woche leben soll.

Mangel an geliebt werden, 
Mangel an Berührungen,
Mangel an Zuspruch, sozialen Kontakten.

Sorgen, wo ich sauberes, warmes Wasser herbekomme.
Sorgen, ob ich nächsten Monat genug verdienen werde.

All das habe ich nicht.
Und ich bin sehr dankbar dafür, all das nicht zu haben.

Mit Blick auf den Anteil der Weltbevölkerung, der das
von sich nicht behaupten kann, sollte man besser auch
genau das: Dankbar sein.

Statt dessen habe ich mich heute über einen großen
weißen Reiher gefreut, der fast bewegungslos in der Luft
auf meine Dachschräge zu segelte und es fast den Anschein
hatte, als wolle er bei mir auf dem Schreibtisch landen.

Und über das nette Wiedersehen vorgestern mit einer
meiner Lieblingsvertriebspartnerinnen aus Kempten.

Der heutige Tag macht aus der Quersumme 8,
die es gestern noch war, die Quersumme 9.

Und nächstes Jahr wird dann daraus eine 1,
dann feiere ich. Und bin wenn's gut läuft mindestens
ebenso dankbar für all das, was ich nicht habe,
wie ich es dieses Jahr bin.