[ von der Abwesenheit von Türen,
Teil 2 ]
Teil 2 ]
Weiter gehts mit "Blog-Wunschthemen", Teil 2/5:
- Schreib etwas über Dein Herzempfinden:
Was wünschst Du Dir, wenn Du jeden Wunsch zulässt?
Die Antwort darauf hat vielleicht einen nachvollziehbaren Ursprung
mit "awhhhh"-Charakter, führt aber zu einer ziemlich gewalttätigen
und despotischen Konsequenz.
[ Das ist so ein bisschen wie mit
Asimovs 3 Gesetzen der Robotik - die hören sich alle
gut, friedlich und logisch an, aber die unausweichliche
Konsequenz aus ihnen (Diktatur, Terror, Unterdrückung)
überrascht dann doch erst einmal. ]
Asimovs 3 Gesetzen der Robotik - die hören sich alle
gut, friedlich und logisch an, aber die unausweichliche
Konsequenz aus ihnen (Diktatur, Terror, Unterdrückung)
überrascht dann doch erst einmal. ]
Mein Herzempfinden ist, dass ich keinen Menschen
enttäuschen oder verletzen möchte - bzw. genauer, dass
Menschen, die mich in ihre Herzen geschlossen haben,
keinesfalls durch mich verletzt oder enttäuscht werden dürfen.
Und hier stehe ich bereits an der Asimovschen Klippe.
Weil das Leben zu vielfältig und Menschen (ich selbst unbedingt
eingeschlossen) zu kompliziert und unwägbar, ja indifferent sind,
ist ein solches "Wunschziel" kaum zu erreichen.
Ein in Gänze nicht erreichbares Wunschziel / Phantomziel
sollte folglich kein solches sein - es ergibt keinen Sinn, ein
Wunschergebnis zu definieren, das man schon deshalb nicht
vollumfänglich erreichen kann, weil dazu benötigte Teile
außerhalb der eigenen Beeinflussbarkeit liegen. Stimmt doch?
Und hier beginnt der zweite Teil der Frage, und ab hier
wirken meine persönlichen Schatten:
Wenn ich mir jeden Wunsch erlaube?
Wenn ich alle Limitierungen, Moral, Menschlichkeit ausschalte?
Und die Antwort auf diese Frage fällt mir tatsächlich leicht.
Der Gedanke daran lässt mich lächeln (in einem gütigen Sinne),
seine Präsenz erzeugt freundliche Wärme und jene friedvolle Stille
in mir, an der es in manchem Alltagsgeschehen, an vielen Tagen voller
to do's und Sachzwängen einfach fehlt.
"...wenn Du jeden Wunsch zulässt?"
Ich möchte nichts anderes, als die Fähigkeit, jemandem in
die Augen zu sehen und instant seinen freien Willen zu beeinflussen,
zu ändern, umzulenken, ich möchte ihn ohne Aufwand,
ohne Diskussion, Handlung, Mühen zu einem Menschen
werden lassen, der will, was ich will, und der dabei eine Art
von Glück, von Erfüllung, von Befriedigung erfährt, von der
er nicht wieder loslassen will.
Kein anderer Herzgedanke, keine andere Vorstellung, welche
ich mir gestatte, lässt meinen Ruhepuls und meinen Atem so
spürbar absenken wie der Gedanke an das Umsetzen dieser Zeilen.
Mir ist schon bewusst, dass sich das vielleicht
nach so einer Asimovschen Dystopie anhört.
Aber es stört mich tatsächlich kein bisschen.
Du willst jemanden besitzen. Ich persönlich finde das gruselig und beängstigend.
AntwortenLöschenWeil Du einem Menschen Deinen Willen „aufzwingst“ in dem Glauben und der Annahme, dass dem das genauso gefällt wie Dir.
Doch wenn Du jemanden erst „manipulieren“ musst, ist es nicht mehr das eigene Bedürfnis und damit auch kein echtes eigenes Glücksgefühl mehr für den anderen.
Das mag vielleicht so klingen, aber da sind in Deiner Darstellung bzw. Deinem Verständnis von dem Geschriebenen drei Fehlverständnisse drin, so wie ich das sehe, und dann mag das freilich gruselig erscheinen.
LöschenIch verstehe den Gedanken dahinter. Absolut. Dass dieser Mensch gluecklich sein soll, aber gluecklich mit dem, was Du als richtig empfindest. Du also eigentlich etwas Gutes fuer Diejenige (weil, bestimmt geht es hier hauptsaechlich um Frauen, oder?) willst.
AntwortenLöschenDas wuerde aber nicht funktionieren. Weil Du wuesstest, dass sie nicht aus freiem Willen folgt. Und Du wuerdest einen faden Nachgeschmack haben und die Frage "was wenn ich sie nicht beeinflusst haette, wuerde sie dann auch...?" wuerde Dich die ganze Zeit begleiten.
"...und der dabei eine Art von Glück, von Erfüllung, von Befriedigung erfährt, von der er nicht wieder loslassen will."
Dafuer gibt es uebrigens ein Wort. Sucht.
Ich finde mega interessant uebrigens, dass Du bei Deinem Herzenswunsch bei anderen ansetzt, statt bei Dir. Du koenntest Dir ja zB. statt dieses Umweges auch einfach wuenschen, selbst gluecklich zu sein ohne Beeinflussung von aussen :)
Das was Du anmerkst, diese selbst zweifelnde Frage, das ist tatsächlich etwas, was ich mir auf gar keinen Fall stellen würde - das ist ein Punkt, den ich wieder und wieder durchdacht habe.
LöschenUnd meine (für mich gegebene Antwort) darauf ist: Nö. Denn Glücksempfinden ist Glücksempfinden, die Quelle ist tatsächlich sekundär bzw. sogar ganz und gar irrelevant.
Gedankliche Gegenprobe:
Nicht einmal bei vergangenen Glücksempfindungen,
die wir selbst und ohne Einflussnahme (gab es das wirklich, je?!) von außen wahrgenommen haben, können wir uns Jahre später noch den genauen Hergang, die konkret auslösende Ursache erklären.
Im Gegenteil erscheinen uns manche (durchaus als freiwillig empfundene) Erlebnisse im Nachhinein in ihrer Fähigkeit, uns damals glücklich zu machen, geradezu rätselhaft.
Millionen Geschiedene können in diesen Kanon mit einstimmen^^.
Mein Herzenswunsch ist einfach, ein unglaublich gütiger Diktator zu sein :-D.
Bauen Sie kein Reihenhaus, bauen Sie nen Vorort
LöschenUnd herrschen dort als gluecklicher Warlord :-D
(Deichkind)
Stelle fest: Muss mehr DEICHKIND hören.^^
LöschenDas ist dass, was ich als sub auf der anderen Seite zum großen Teil fühle. Was ich möchte
AntwortenLöschenAlso wenn ich mit VIELEM als möglichen Kommentaren gerechnet hatte, aber DAMIT?!
LöschenIch fühle gerade Erleichterung und so etwas wie ein kleines eigenes Schulterklopfen durch mich hindurchfließen. Wirklich.
Ist Ihnen das nicht bewusst gewesen? Welche Erklärung, abgesehen vom Sex, hatten Sie für die Lust an devotem Verhalten?
AntwortenLöschenNun bin ich nicht ganz sicher, wie ich die Eingangsfrage verstehen sollte, aber: BEWUSST war mir ganz viel schon ganz lang.^^
LöschenDie Lust an devotem Verhalten ist eben NICHT "abgesehen vom Sex" zu betrachten, sondern Sex ist hier nur ein Feld von Einigen, um das hier zu leben:
Verantwortung bzw. Kontrolle übernehmen.
Die Sorge, die Verantwortung dafür zu tragen, dass der devote Partner sich aufgehoben fühlt, erfüllt wird, auch an seine eigenen Grenzen gebracht wird (und vielleicht auch ein Stück weiter, als selbst gedacht und zugetraut), und das alles in meinen Händen.
Spannend vor allem: Bei völlig Unbekannten^^.
Es ist mir schon beim ersten anonymen Kommentar schwergefallen, nicht zu kommentieren, aber hier MUSS ich leider dazu senfen, sorry.
AntwortenLöschenErst mal: Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele voellig unterschiedliche Arten von menschlichen Empfindungen, von Menschen an sich, in diesem Fall konkret: Subs, es gibt. Ich spreche Dir, @Anonym, Dein Empfinden nicht ab, da es da so allgemeingueltig steht, moechte ich aber doch dringend auch meine Sichtweise daneben stellen.
Meine Antwort bezieht sich hier explizit nicht auf den allgemeinen weit gefassten Kontext des Ursprungsposts, sondern rein auf den Bereich BDSM, speziell D/S bzw. Top/Sub.
@Anomym:
"Welche Erklärung, abgesehen vom Sex, hatten Sie für die Lust an devotem Verhalten?"
Ich spreche jetzt mal nur fuer mich:
Die Erklaerung ist ganz klar die Lust am devoten Verhalten, bzw an der Unterwerfung an sich, GENAU DER PERSON GEGENUEBER, der ich mich in dem Moment unterwerfe, der ICH dienen will (denn im Gegensatz zur eher sexuell lustbetonten Submission ist Devotion ja nichts anderes, als der intrinsische Wunsch, dem Herrn dienen zu wollen).
Und zwar von mir aus, aus mir heraus. Das Ganze (und zwar beides, Submission und Devotion) funktioniert (FUER MICH) nur, wenn es aus mir, aus meinem freien Willen heraus geschieht, meine eigene Entscheidung ist.
Wenn, wie im oben genannten Szenario, meine Gedankenwelt beeinflusst wuerde, so dass ich ohne eigenen Einfluss einfach folge und dabei oder darueber gluecklich bin. Dann waere ich zwar gluecklich und wuerde nichts vermissen. Von aussen betrachtet fehlt aber GENAU die essentielle Komponente, mich bewusst und genau dieser Person zu unterwerfen. Ich waere halt eine glueckliche Marionette. Und das ganze Unterwerfungsdings waere schlicht nicht passiert.
Und (auch weiterhin bleibe ich ausschliesslich aufs Thema BDSM bezogen) - ist es nicht fuer Top auch befriedigender, wenn sich Sub von sich aus unterwirft...?
So, bin schon wieder weg, tut mir leid, musste raus ;)
Ich sehe in Deinem Kommentar jetzt glaube ich jenen Punkt besser, der oben schon woanders angeklungen war:
LöschenEs geht Euch um die FREIWILLIGKEIT.
Das kam in meinem Herzenswunsch nicht ganz sauber raus, wie es scheint: Ich möchte eben genau diesen Wunsch im Gegenüber frei erzeugen können.
Es geht eben nicht um einen "übergestülpten Willen".
Es geht um etwas, das nicht als Fremdwille empfunden wird.
Das nicht von eigeninitiiertem Wunsch/Willen unterschieden werden kann.
Und falls DOCH, habe ich vielleicht (aber nur vielleicht) auch ein ganz kleines bisschen Bock auf "non-con" ;-).
in diesem Fall ganz klar lieber non-con als fremdinduzierte Freiwilligkeit ^^
LöschenUnd eben diesen Wunsch zur Freiwilligkeit empfinde ich als einen der Kernpunkte meines submissiven Wesens. Mein eigenes dahin Neigen zu diesem Willen meines Herrn
AntwortenLöschen