28 November 2022

Impressiones Colonienses

 
Die Freundin will abends noch raus,
ein bisschen vor die Tür, trotz der Kälte.

Und natürlich hat das einen Grund, na klar,
ich meine sie ist eine Frau, da kann man sicher sein,
da kommt noch mal was ;-)

Und ZACK, hat sie auf einmal Lust auf  Döner
ja natürlich, wie überraschend, damit kann man 
mich ja jagen, also meistens zumindest, der Geruch
allein macht mich würgend. aber jetzt, wo wir doch
schon mal unterwegs sind...

Ich bringe das (viel bessere!) Thema BURGER ins Spiel,
sie kontert, ich auch, aber sie bleibt bei Döner, EOD.

Doch an der nächsten Kreuzung schiebt sie mich plötzlich
nach rechts weg, in Richtung Burger-Laden,

Lerngeschenk des Tages: 
Denkprozesse verlaufen bei Frauen schweigend,
Argumentationsprozesse mehr so gegenteilig.

Der Laden sieht von außen ziemlich verratzt und Kiosk-
mäßig aus.
Aber hey, wenn das ein Killerkriterium für Sie ist,
sind Städte wie Köln oder Berlin echt nix für Sie.^^




Innen ist kaum was ,os, an der Wand hängen Bilder,
die ein bisschen 60er flair vermitteln sollen. Es gelingt ihnen.


Vorsichtshalber trinke ich hier Cola (eine Alkohol-
Ausschanklizenz ´hat der Laden eh nicht).
Ich war hier noch nie essen, und im Zweifel hilft Cola
bei der Bewältigung so manchen Gastronomie-GAUs.


Der GAU bleibt aus, statt dessen wird nach einer
halben Ewigkeit ein total leckerer Burger serviert.
Klasse.


Der Abend gehört den STEVE 'N' SEGAULLS, einer
Blue-Grass-Band aus Finnland, bei der man es sich
aussuchen kann, warum man sie liebt:

Waschbärmützen, Latzhosen über Bierbäuchen, tolle Stimmen,
tolle Musik. Und -natürlich- als Zugabe: THUNDERSTRUCK.


In Sachen Live-Konzerte bin ich gerne mal mäkliger
als andere Mitbesucher, aber das hier ist - perfekt.

Selten eine so geile, gut aufgelegte Band gesehen.
Fleißige Arbeiter, null Pausen, optimaler Klang, toller Gesang.
Muss ich unbedingt wieder sehen!


Auf dem Rückweg zum Auto gibts am Deutzer Hafen
noch einen leuchtenden Schriftzug mit einer kleinen Lebensweisheit.
Ich schmunzle.


Der nächste Morgen besteht nach Ausschlafen aus Brötchenholen.

Es ist kaum 5°C Temperatur - da wundert es nicht, dass auch die
Kölner Mädchen witterungsangepasst gekleidet unterwegs sind.


Auf dem Rückweg gibt's noch eine kleine Lehrstunde
in Sachen "how to be selbständig without Dich kaputtzumachen".




Abends geht es auf den Weihnachtsmarkt am Schokoladenmuseum.
Dort ist aktuell auch das Riesenrad aufgebaut.

"Aktuell", denn die Kölner stellen das allen Ernstes
alle paar Wochen woanders neu auf. 
Die spinnen, die Römer.^^


Wir treffen unsere Gruppe Expats, es sind heute abend Menschen
dabei, wie wir bisher noch nicht kennengelernt haben.

Das Wetter ist leider so schlecht, wie es nur sein kann,
deswegen wird es nicht gerade gemütlich.



Unter Regenschirmen versteckt verlieren wir uns bald iM Gemenge,
eine junge Frau aus der Türkei und wir beide stehen unter
einem Currywurstbudendach und beginnen eine Unterhaltung.

Auf der (vergeblichen) Suche nach dem Rest der Gruppe landen
wir an einem Glühweinstand, bei dem ich so gut wie alles
anders organisiert hätte, als ich es hier vorfinde.

Der Glühwein wärmt, wir haben einen trockenen Stehplatz unter
einem Schirm gefunden und stellen baff erstaunt fest, dass die
junge Frau sich mit uns passabel auf deutsch unterhalten kann,
obgleich sie mit der Sprache erst seit September begonnen hat.




Als wir die anderen zufällig doch wiederfinden, ist der
Regen noch intensiver geworden, wir verabschieden uns,
die Freundin erspäht noch Socken mit Erdbeeren und kleinen
Igeln drauf und so landen diese in ihrer Handtasche, wo auch 
meine Retrro-Blechschilder für die Küche schon stecken.

Auf dem Heimweg nehmen wir einen Bus,
aber die Anschlussbahn ist ausgefallen, es sind nun
noch 28 min Zeit, bis die nächste kommt.

Ein Blick nach links - gegenüber ist eine Kneipe beleuchtet.
Und es gibt dort DOM-Kölsch!

Damit steht sie, unsere Zeitüberbrückung :-).


Gute zwanzig Minuten später steht die Bahn an ihrer
Endhaltestelle und wartet auf uns.

Viel ist um diese Zeit, an dieser Ecke der Stadt,
nicht mehr los. Und auch wir haben nur wenige
Stationen zu fahren, bis wir angekommen sind.



Der nächste Morgen steht im Zeichen der Rückfahrt
für mich, und so schön das mit der ganzen Elektronik
im Auto manches Mal sein mag:

Hin und wieder nervt sie auch.

Jedenfalls zickt die Unterhaltungs- und Navi-Elektronik
die ersten 15 min gewaltig, und in solchen Viertelstunden
sieht man erst mal wieder, wie sehr man sich inzwischen
in die Hände dieser Technik begeben hat.


Irgendwann aber springt sie wieder an,
die Heimreise ist staufrei,
Musik wird gehört.

Sie wissen schon: So Musik, die sonst niemand im Auto hört.

Allein der Gedanke schon gefällt es mir :-).

2 Kommentare:

  1. Diese Finnen sind sooo geil😍 Hattest Du die nicht schon auf Deinem alten Blog? Irgendwoher kenn ich das Video jedenfalls.
    Ist der Weihnachtsmarkt am Schokoladenmuseum gut? Den haben meine Reha-Kumpeline und ich damals nicht mehr geschafft, weil wir abends mit den Jungs zum Burger essen verabredet waren

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    1. Steve'N'Segaulls Ja das stimmt, wie waren schon mal im alten Blog als Empfehlung drin - und auch darauf stieß ich wie auf so vieles Gutes erstmals bei 9gag.

      Der W-Markt am Hafen ist empfehlenswert, man muss wie gesagt in Sachen Personal hinter der Theke Abstriche machen, aber das ist inzwischen überall das Gleiche, und daher ist damit zu leben.
      Ich finde den Blechschilder-Stand ziemlich am rechten Ende cool, der hat witzige Retro-Sachen.

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