Sie kennen da jemanden.
Zu keinem Zeitpunkt in seiner Vergangenheit
kam es zu Gewalt, Straftaten oder sonstigen
rechtlich nicht einwandfreien Handlungen
ihm gegenüber.
Es gab auch keine, von denen er
-z.B. auch als Nichtbeteiligter- jemals
Kenntnis gehabt hätte.
Eine "Stellvertreter-Revanche" scheidet also aus.
Angenommen, dieser Jemand hat mehrmals
eine Reihe von Dingen unternommen, von denen
klar und auch beabsichtigt war (mindestens aber
billigend in Kauf genommen), Ihnen zu schaden,
und das erfolgreich und dauerhaft.
Und zwar privat und auch beruflich.
Sie können sich darüber hinaus sicher sein,
dass derjenige dies aus einer persönlichen
Situation der Verletztheit und Enttäuschung
heraus getan hat.
➡️ Verzeihen Sie ihm?
Egal ob nein oder ja - wie begründen Sie Ihre Entscheidung?
20 Mai 2025
unter uns: vom Verzeihen
10 Kommentare:
Hinterlassen Sie dem Feuervogel an dieser Stelle gerne Ihre Gedanken:
Er freut sich über Ihre achtsame Wortwahl, einen freundlichen Ton und Ihren von Miteinander beseelten Gedankengang.
Und in allen anderen Fällen löscht er kommentarlos.
Falls Sie Probleme haben Ihren Kommentar angemeldet abzugeben: Suchen Sie in Ihren Browsereinstellungen nach "Cookies von Drittanbietern blockieren" und deaktivieren Sie diese Option.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Zuallererst würden mich seine Beweggründe interessieren. Ohne vorherige Aussprache kein Verzeihen. Danach? Vielleicht.
AntwortenLöschenDie Beweggründe sind: Persönliche Enttäuschung über mich und tiefe Verachtung dessen, was ich bin.
LöschenDemnach also: Kein Verzeihen.
(Da keinesfalls eine Aussprache in Frage kommt, für beide Seiten.)
= So richtig verstanden?
So würde ich das handhaben. Wenn mich jemand verachtet (was m. E. schon ein sehr niedriger Beweggrund ist), muss ich ihm nicht verzeihen. Er darf sich aber gerne zum Teufel scheren. :-) "Verzeihen" würde ja die Eventualität beinhalten, dass ich mich mit dieser Person wieder abgebe. Unter solchen Voraussetzungen (für mich) unvorstellbar.
LöschenInteressanter Gedanke: Dass Verzeihen die Eventualität beinhaltet, sich wieder mit der Person abzugeben.
LöschenDarauf wäre ich selbst nie gekommen.
Wie soll man jemandem verzeihen, der zu solchen Taten fähig ist? Umgedreht ist es genauso je nach Art von Verachtung oder Enttäuschung. Wenn ich mutwillig jemandes Leben zerstören will, bin ich dann nicht bösartig? Das ist das für mich Entscheidende, die Böswilligkeit dahinter. Das würde ich nie verzeihen.
AntwortenLöschenGuter Punkt. Böswilligkeit als finaler dealbreaker.
LöschenMein problem damit: Böswilligkeit unterstellt Vorsatz.
Vorsatz unterstellt einen vorherigen Nachdenkprozess,
der in einen Planungsprozess mündet.
Bin ich bereit, diesen zuzugestehen?
Dass es so gewesen ist?
Das müsste ich mich nun tatsächlich fragen.
Ich finde, das ist eine schwierige Frage.. Mich würde tatsächlich auch zuerst interessieren, warum jemand das tut. Habe ich selbst mich falsch verhalten? Habe ich selbst einen Anlass gegeben, diese Dinge zu tun, die mir schaden?
AntwortenLöschenWenn ich Zusammenhänge verstehen, begreifen kann, fällt es mir leichter, damit umzugehen. Auch wenn das nichts an der Situation ändert.
Am Ende aber... beginnt alles immer wieder mit einem selbst:
Was nehme ich mit? Was mache ich daraus für meine eigene Gegenwart und Zukunft? Und an dieser Stelle, weil ich es in einem Deiner Kommentare las: Niemand muss sich für das rechtfertigen, was er ist und was ihn ausmacht. Solange er ehrlich ist.
Impliziert Verzeihen eine erneute Begegnung eines Tages? Für mein Empfinden nicht. Man kann seinen Frieden mit etwas schließen, was ja auch eine Form des Verzeihens ist, und dennoch niemals wieder Kontakt zum anderen aufnehmen. Für die Wunden auf beiden Seiten wäre das vermutlich auch.. gesünder.
Auch ich sehe das so - und trenne das innere Verzeihen von der Eventualität einer künftigen Begegnung - ich möchte das unabhängig für mich entscheiden, losgelöst von einer Begegnung oder keiner.
LöschenEhrlicherweise interessiert MICH aber anders als Dich NICHT,
weshalb jemand etwas tut oder etwas lässt, wenn es um meinen eigenen Verzeihensprozess geht - ja, die Kenntnis der Vorgeschichte ist kritisch für das "ich weiß, aus welchem Grund Dinge passiert sind", aber auf das, was DANACH kam und b sich daraus ein leichtes, ein schweres, oder gar gar kein Verzeihen ergibt, spielt dies für mich keine Rolle mehr.
Vielleicht deshalb, weil das von Dir angesprochene "Verstehen" und "Begreifen" Denkprozesse sind - ich nähere mich aber für meine Person
der Erkenntnis, dass ich so nicht funktioniere und "Verzeihen" ein reiner Gefühlsprozess sein wird, bar jeglicher "Überlegung":
Will ich das? Das Verzeihen? Entspricht es mir?
Warum sollte diese Person mir sowas antun? Warum ist sie verletzt oder enttäuscht von mir?
AntwortenLöschenIch verzeihe vieles und immer wieder. Böse Zungen sagen, ich vergesse das Negative was geschah. Ja. Da ist was dran. Aber wenn mir jemand so richtig blöd kommt, so dass ich wirklich verletzt und getroffen bin und das auch noch ohne dass ich einen Grund geliefert hätte, dann "darf" diese Person aus meinem Leben verschwinden. Auf Nimmerwiedersehen. Ich bin kein Punchingball.
"Vergib Deinen Feinden, aber vergiss ihre Namen nicht!", lautet ein recht altes Sprichwort.^^ Das kann man vielleicht auch hier anwenden.
LöschenAuch ich vergesse das Negative, ich verdränge es.
Einige werden sagen, das sei naiv.
Andere werden einwenden, das verhindere langfristige Lern- und Erkenntnisprozesse.
Es ist mir egal, es fühlt sich richtig an.♥