16 Mai 2024

6G (KW 19 | 2024)

 
geruhigt |

Den lieben Kollegen. Weil ich gerade mal 10 Wochen
hier in Amt und Würden bin (er 10 Jahre) und mich
von IHM betreute Vertriebspartner ansprechen.
Und um Unterstüztzung bitten.

Er reagierte verschnupft. Kollegial, aber verstimmt.
Ich deeskalierte. Und übergab alle Anfragen an ihn.

Er war... geruhigt.


gefremdschämt |

Es gibt ja im Vertrieb grundsätzlich nichts,
was undenkbar erscheint, und so gut wie alles
hat irgendwer irgendwann schon mal gebracht,
erlebt, erlitten.

Aber DIE Story war mal echt neu:
Letztes Jahr gingen ein paar Vertriebler mal so
richtig schick essen. Man will ja zeigen, was man
sich so leisten kann. Je emporgekommener,
desto intensiver erlebe ich diesen Wunsch.

Also: Abenddinner bei: Steffen Henssler.

Der lauteste und (mit Abstand) schwerste der Herren,
der quadratische Schwabe, bestellt erstmal Schampus
als Starter, drunter macht er's nicht, das hätte mich
nach Jahren persönlichen Kennens auch gewundert.

Bald werden die ersten Teller serviert.
Es gibt einen hübsch angerichteten Klecks Sushi.




Alle schauen in die Teller.
Nicht so der Quadratische Schwabe.

Er legt die Serviette beiseite, schnappt sich seinen 
Teller und marschiert kurzatmig und Mops-schnaufend
vorbei an den eingefrorenen Kellnern durch deren
Servicetür in die Küche.

Dort starrt ihn ein verdutzter Steffen Henssler an.
Fragt ihn, was er hier will.

Der quadratische hält ihm den Teller unter die Nase
und sagt "Guck doch mal!"

"Was denn?!"

"Haja jetzt gucksch hald amol gehnnauh noh!"

"WAS SOLL DENN DA SEIN??"

"Du hasch vergesse des oahzombrahte!"


Tatsächlich konnte ich nur zu 50% lachen,
als man mir das erzählte. Obgleich Steffen Henssler
bei der Verabschiedung gemeint haben soll, so viel
Spaß hätte er schon lange nicht mehr gehabt und
sie sollten doch bitte nächstes Jahr auf ihrem Ausflug
wieder vorbeischauen.


gereut |

Ich bin in absolut jeder Hinsicht ein Spätzünder.

Mit der Verspätung von JAHRZEHNTEN stieß ich
erst zu Musikbands wie tool, Blind Guardian, Rush.

Deshalb war es nur konsequent, statt wie alle Anderen 1999
oder 2000 zu Michael Flatley's LORD OF THE DANCE
zu gehen ich das erst 2024 erledigte.

Ich liebte zur Millenniumswende diese Musik.
Aber ach, was liebte ich nicht alles zur Millenniumszeit.

Die Live DVD's hatte ich verschlungen damals.
In den Griechenlandurlauben lief im Auto nichts anderes
als die LOTD -Soundtracks.

Letzten Herbst VIP-Karten für die Liebste und mich zu schießen, 
schien also eine gut begründete Idee.
Inklusive VIP-Parking, Buffet und freien Getränken in der
VIP-Loge in der Lanxess-Arena.


Im Nachhinein war das VIP-parking das Vorteilhafteste
an dem package, denn man war hands down in 5 min
aus der Loge raus und auf der Bundesstraße:

Die "Loge" waren einfach nur ganz normale offene Sitzreihen
in ein wenig besserer Lage, das Buffet war am komplett
anderen Ende der Arena und weitaus weniger edel als
angepriesen, und die Show selbst... war okay, die digitalen
teilanimierten neuen Wallpaper waren nicht immer die
Stimmung unterstützend und wirkten praktikantenhaft,
die besten Songs waren die ALTEN von Ronan Hardiman
und NIEMAND tanzt wie Michael Flatley selbst, was in einer
Videoeinspielung von ihm (bedrückend für die Tänzer unter 
der Leinwand) klar wurde.

Andererseits:
Ich hab schon mehr Geld für weitaus größeren Blödsinn
ausgegeben.


geärgert |

Ein Wissen, ohne das ich bisher in meinem Leben
ganz vortrefflich hatte Leben können:

Die Kosten für 3 Minuten mit dem Auto auf einem
-denkbar miserabel beschilderten- Fahrradweg parken.

Sind: 55 Euro.

Ich habe tief durchgeatmet.
Sehr tief.

Und es dann dankbar als Tageslektion des Herrn zum
besseren Verständnis der Kölner Ordnungshüter abgeheftet.


geschüttelt |

Den Kopf.
Auf einer Abendveranstaltung meinte ein ungleich
jüngerer von mir betreuter Vertriebspartner, ich würde
ihn vom Aussehen her an irgendeinen Schauspieler erinnern.

Und zwar an einen aus DIE MUMIE.

Hätte er Stephen Dunham gesagt.
Oder meinetwegen auch Oded Fehr.

Aber neiiinn, er meinte: Brendan Fraser.

Und ich musste mich meines Versprechens entsinnen,
auch ausnahmsweise nicht Vertriebspartner zu schlagen,
auch nicht von mir betreute,
auch nicht zu noch so indizierten therapeutischen Zwecken.


gefriendzoned |

Den schwarzen Nachbarkater.


Dies war eine nicht unerwartete Entwicklung:

Auf eine Katze bezogen haben wir ein ähnliches
Liebesverhältnis zu körperlicher Bewegung einerseits
und Leckerlis andererseits.

Zudem haben wir (als erwartbares Produkt aus beidem
Vorgenannten) einen ziemlich vergleichbaren BMI.

Ich schleimte mich die letzten Wochen immer mal wieder
mit ein paar extra zu diesem Zweck käuflich erworbenen
Leckerlis ein, das Vorhaben gelang, nun frisst er mir
aus der Hand und lässt sich streicheln.

Jetzt am Wochenende hatte ich beim Gang zu den
Mülltonnen meine Haustüren offen gelassen.

Mit erwartbarem Besuchsergebnis.




4 Kommentare:

  1. Katzen sind toll.

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  2. Immerhin erinnerst Du den Kollegen an einen lebenden Schauspieler. Schlimmer wäre die Antwort gewesen "An die Mumie. Vor ihrem Erwachen." :-P

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    Antworten
    1. Einmal, nur EIN MAL möchte ich solchen Wagemut, solche Todesverachtung in den Augen des Gegenübers sehen!

      Wahrscheinlich würde ich gutierend lächelnd und nicken.
      Bevor ich ihn lebendig häute.

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