"Wenn das mit Deinem neuen Job hier bei mir dann klappt,
wird das aber nicht billiger als da, wo Du jetzt wohnst."
"Ich weiß. Ich beobachte den Markt schon seit Monaten.
Ziemlich gaga, was die Mieten angeht, selbst auf dem Land."
"Ich muss bis nächsten Herbst hier auch raus. Und ich kann
froh sein, wenn ich was unter tausend Euro monatlich bekomme."
"Das kann passieren, ja."
"Dann werde ich mir nicht mehr wie jetzt jeden Monat was
auf die Seite legen können, das ist dann vorbei."
"Dann mach das, so lange es noch irgendwie geht."
"Wir könnten uns hier auch etwas zusammen suchen..."
Es war klar, worauf das hier hat rauslaufen müssen.
Es hat mich nicht unvorbereitet erwischt.)
"Das möchte ich nicht. Ich mag es so, wie es jetzt ist.
Einer der Gründe für meine Scheidung lag darin,
zu wenig Zeit allein mit mir selbst gehabt zu haben.
Mir ist klar, dass wir mit getrennten Wohnungen alle beide
eine Menge Geld dabei liegen lassen werden.
Aber ich werde nicht zu einem netten Menschen,
wenn man mit mir 24/7 zusammen lebt.
Und unsere Beziehung zu behalten ist mir mehr wert
als die zusätzliche Miete."
"Das hatte ich mir schon gedacht. Ich wollte es nur noch
einmal angesprochen haben, weil es für mich ok wäre."
Erkenntnis des Tages:
Es ist ein stechendes Gefühl, den Träumen und Wünschen
anderer, womöglich geliebter Menschen ein Ende zu setzen.
Aber wenn es um "A oder B" geht, sollte man sich immer
für jene Variante entscheiden, von der man denkt,
dass man selbst damit glücklicher wird.
Schwierig, wenn man da unterschiedlich ist. Ich habe den Fall, dass in der Beziehung beide absolut freiheitsliebend sind und jeder alleine mit sich zufrieden ist und mit dem, was man so alleine in seinem Leben macht. Hier ist die Schwierigkeit ein Zusammen zu finden. Zwei unabhängige Staaten auf einer sehr einsamen Insel, die bestrebt sind, ein Ganzes werden zu wollen.
AntwortenLöschenEine Schwierigkeit, ein "zusammen" zu finden, empfände ich als eine yellow flag - das ging mir auch beim erneuten Lesen so.
LöschenEs sollte doch prinzipiell möglich (und vor allem LEICHT) sein, einen common ground zu finden, einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt, den man immer mal schnell spontan wie ein Kaninchen aus dem Zylinder zaubern kann bei Bedarf.
Etwas, das beide zugleich gerne tun und auf das sich jeder spontan einstellen und freuen kann. Und das bleibt oftmals am Besten dauerhaft erhalten:
Wenn man eben nicht zusammenlebt.
Fehlt das, hat man so was wie meine abgelaufene Ehe.
Keine Ahnung, weshalb ich da so lange dran im Geiste festgehalten hatte.
Ach so :-).
LöschenDas Vermögen, gut allein zurecht zu kommen, war so manches mal unsanft erlernt worden - einen solch teuren Erfahrungswert gibt man eben nicht so leicht wieder auf^^.
(Und da ist sie wieder, meine Skepsis diesem Konzept der "Erfahrungen" bzw. "Lebensweisheiten" gegenüber ;-)
I feel you. Ich bin - unerwartet, ungeplant, aber durchaus nicht unglücklich - seit fast 1,5 Jahren wieder in einer festen Beziehung. Bislang haben wir 3 Kilometer voneinander entfernt gewohnt. Seit diesem Wochenende sind es 15, aber idR 30 Minuten Autofahrt. Zusammenziehen? Für uns beide keine Option. Er wohnt endlich alleine, die großen Kinder sind aus dem Haus, die erste Wohnung, die er komplett alleine einrichtet. Er genießt es. Und ich auch. Es macht ihn glücklich, das sehe ich. Und ich wollte weder bei ihm einziehen, noch, dass er hier einzieht. Es ist wichtig, auch mal abends die Tür hinter sich schließen zu können. Alleine. Deswegen verbringen wir nicht weniger gern Zeit miteinander. Aber dieses „nur noch wir“, siamesische Zwillinge fast, das ertrage ich nie wieder. Wenn bei ihm im Haus die Wohnung über ihm frei wird - das könnte ich mir vorstellen. Höchstens. Und: es geht mir damit sehr, sehr gut.
AntwortenLöschenEine unerwartete Nachricht, und so eine schöne noch dazu! :-D Ich freue mich.
AntwortenLöschen30 min Autofahrt wäre etwas, das ich für mich "perfekt" nennen würde als räumliche Distanz (derzeit sind es 200 - 250 min).
In dieser zeitlichen Entfernung suche ich bereits im Hintergrund den Wohnungsmarkt ab - und wenn da mit dem neuen Job nicht klappen sollte, dann machen wir das eben so weiter. Auch kein Beinbruch.
Auf sich selbst zu achten an die OBERSTE Priorität zu setzen, dazu hab ich nicht Jahre gebraucht, sondern Jahrzehnte.
Und nicht, dass ich es kategorisch für alle Zeiten ausschließen würde, wieder zusammen zu leben - aber so lange die Umstände es problemlos und gestaltbar zulassen, allein zu leben, so lange würde ich das immer vorziehen.
Und nochmal zur Sicherheit: SCHÖN, dass es Dir gut geht! :-)
Ich danke Dir sehr. Ja, auf sich selber zu achten hat oberste Priorität. Es macht alle Beteiligten, die das verstanden, glücklicher.
LöschenDu bist auf nem guten Weg zu DIR, das ist schoen.
AntwortenLöschenDer erste Satz da oben in Deiner Antwort haette uebrigens vielleicht voellig gereicht, denn man muss / sollte sich gar nicht immerzu rechtfertigen (sage ich jetzt aus meiner ganz persoenlichen Beziehungs-Gegenperspektive - diese ganzen Rechtfertigungen und Erklaerungen haben es mir(!!) in meiner verkorksten Exbeziehung mit der Akzeptanz SCHWERER gemacht als einfach ein klares "Nein, das moechte ich nicht", weil es immer noch ein "aber man muesste ja nur.... dann ginge vielleicht...." impliziert). Aber gut, das ist vielleicht auch nur meine Baustelle.
und hierzu:
_Aber wenn es um "A oder B" geht, sollte man sich immer
für jene Variante entscheiden, von der man denkt,
dass man selbst damit glücklicher wird_
Ja!! wenn man die Wahl hat, dann sollte man das unbedingt! Das Problem ist ja meist eher, dass man gar nicht erst die Wahl hat :)
Danke für den Hinweis, aber ich bin mir BEWUSST, dass ich zu erläuternd und bisweilen repititiv rüberkomme - klar, eindeutig und unmissverständlich in meinen Äußerungen zu sein, ist ein Überbleibsel aus meiner Ehe.
LöschenEs ist ein manchmal schmerzhafter und auch wenig den Gegenüber wertschätzender, ein schwieriger Habitus. Aber ich mag, ich kann ihn aktuell noch nicht vollständig ablegen.
Insofern nehme ich es mir heraus, im Chor der unfreiwillig Erfahrung Sammelnden zu singen, wenn ich feststelle:
Nein, das ist nicht nur bei Dir so ein Gedanke.
Und was Deine Schlussfeststellung betrifft: Man hat eigtl. immer eine Wahl. Erst, wenn alle Preise für Alternativen zu HOCH erschienen, DANN hat man keine mehr. Aber auch DAS war: Eine Abwägung.
Und mit eine Wahl :-D.