Unmittelbar nach Auszug der Ex hatte ich in einer
weitestgehend geleerten Wohnung gestanden.
Im Nachhinein war der Gedanke, dort wohnen bleiben
zu wollen, alleinlebend in 4,5 Zimmern mit 125 qm,
in jeder möglichen Betrachtung ein Wahnsinn gewesen.
Aber erstens war die Miete relativ günstig, anderswo hätte
ich für das gleiche Geld mindestens ein, eher zwei Zimmer
weniger bekommen (was dann auch so eintrat).
Zweitens hatte ich allen Ernstes geglaubt, dort in Frieden
und gut gelitten wohnen bleiben zu dürfen. Ich Trottel.
Drittens und keineswegs letztens: Ich scheute den Aufwand
eines Umzugs. Allein der Keller. Der kostete mich Wochen.
Von der Garage ganz zu schweigen.
Aber da noch nicht, da war ich noch enthusiastisch gewesen.
Hatte neue Leuchten gekauft.
Riesige Leuchten, Kunststücke, LED-warmweiß, 9.000 lm.
Hatte eine obszön überdimensionierte Couch fürs das
fast leere Wohnzimmer gekauft.
Schlafsofa, Federkernmatratzen, Riesenhocker davor.
Hatte ein 220 x 200 Boxspringbett in der Ultra-Ausführung
gekauft.
Alles Möbel, die mir schon kurze Zeit später etliche neu
angeschaute Mietwohnungen verderben sollten, weil sie
schlicht und einfach nicht reinpassten.
Und dann natürlich das Turngerät. Das Pauschenpferd.
Im Juli 2021 hatte ich es auf Eb4yKlein4nzeigen erstanden,
von einer ehemaligen Leistungsturnerin.
Ein lieber Freund hat mir das Ding dann im Alleingang
tatsächlich ein Bundesland weiter abgeholt und nach Hause
gebracht.
Und weil ich davon die Beine kürzen und daraus ein Sitz- und
Fetischmöbel hatte machen wollen, stand es zunächst einmal
in der Garage.
dauerhaften Schicksal bei mir werden.
Erst fand sich niemand, der den Aufwand der Beinkürzung auch
nur kalkulieren wollte. Und ich selbst hatte ja 2 linke Hände.
Dann verlor ich Knall auf Fall die Wohnung.
Ab dieser Minute waren sämtliche Verschönerungsarbeiten
auf Eis gelegt:
Ich schlief knapp ein Jahr auf einer Ausziehcouch.
Die schönen neuen Lampen sollten 1,5 Jahre in ihrem
Originalkarton bleiben.
Und das Pferd zog von einer Garage einfach um in
eine neue, wo es mehr als ein weiteres Jahr
einsam vor sich hin stand.
Die neue Wohnung war dafür nicht mehr groß genug.
Und mit Blick auf den evtl. nächsten Umzug, verbunden
mit einer erneuten räumlichen Verkleinerung, standen
die Chancen für das Turnpferd denkbar schlecht, es bei mir
noch zu einem glanzvollen Möbelstück zu schaffen.
Ein bisschen traurig, aber entschlossen setzte ich das Gerät
nach Jahren der Abstinenz dort auf KleinAnzeigen ein.
Mein Eindruck nach 2 Wochen zurück auf KleinAnzeigen:
Himmel, haben sich die Menschen dort verändert nach Corona.
Und nicht zum Guten.
Es reichte auch nicht, um hundert Euro runterzugehen im
Vergleich zu dem von mir bezahlten Preis. Etwas mehr
war erforderlich, bevor sich jemand sehr Nettes meldete.
Gestern fuhr er vor.
Ich half ihm noch ein bisschen traurig beim Verladen.
Denn er möchte mit dem Gerät exakt das tun,
was auch ich vorhatte:
Beine kürzen und als Möbelstück einsetzen.
für den weiteren von mir angedachten Einsatz.
Und dann war da auf einmal Geld auf meinem P4yP4l-
Konto und er fuhr vom Hof.
Ich hoffe, Du kommst in einen guten, gemütlichen Stall.
Huch. Und ich - als Horseman - dachte schon, es wäre was Ernstes ... :-)
AntwortenLöschenEs gibt ja auch andere schöne Möbel. Couches z.B., die "Tantra" oder "Kamasutra" im Namen führen ;-) Sogar getuned mit Ösen für die Seilchen. :-)
Japp, kenne ich, indes: Mir sind die zu offensichtlichen Möbel etwas zu plump, aus diesem Grund käme mir auch nie was von den qualitativ meist geschätzten Kollegen von stylefetish ins eigene Haus.
LöschenAlso extern auf Besuchen - gerne.
Aber daheim warte ich bis ich mal richtig Geld habe und dann wird das individuelle Maßware :-).